KlimaSolarHaus Berlin

Mehrgenerationenhaus als Mehrgeschoss-Passivhaus im Samariterviertel

Wärme nur aus erneuerbaren Energien, also ohne Gas, Öl und Kohle

 

Was ist ein Passivhaus?

Passivhäuser sind "gutmütige" Häuser mit einem völlig neuen Wohnkomfort. Ihr Grundprinzip ist es, Wärmeverluste in der Baukonstruktion fast auszuschalten und die Sonneneinstrahlung sowie intern erzeugte Wärme durch Personen und technische Geräte passiv zu nutzen. Eine konventionelle Heizungsanlage ist nicht mehr erforderlich. Es ist völlig ausreichend, die Frischluft zu erwärmen, die durch die kontrollierte Wohnraumlüftung kontinuierlich zugeführt wird. Dennoch hat man die Möglichkeit, Heizkörper bei Bedarf einzubauen (s. Energiekonzept). Der Rest ist ganz normal: Die Fenster können geöffnet, Grundrisse und Fassaden frei gestaltet werden, vielseitige Architektur kann entstehen. Das Passivhauskonzept garantiert hohe Behaglichkeit und jederzeit frische Raumluft.

 

Ein Passivhaus ist keine Architekturform, sondern ein Baustandard: Häuser mit Passivhausstandard haben einen Heizwärmeverbrauch von weniger als 1,5 Liter Heizöl je qm Wohnfläche und Jahr, d.h. von weniger als 15 kWh pro qm und Jahr. Das ist weniger als ein Zehntel des Heizwärmebedarfs im durchschnittlichen Wohnungsbestand, so dass die Bewohner in einem solchen Haus kaum noch zu heizen brauchen. Zum Beispiel würden für ein gewöhnliches Wohnzimmer 10 Teelichter selbst an kältesten Tagen ausreichen, um es warm zu halten.

Die Heizkosten für eine 3-Zimmer Wohnung betragen etwa 40 € pro Jahr. Deshalb werden die Heizkosten nach Quadratmetern umgelegt. Wärmemengenzähler werden nicht mehr eingebaut, denn Eichung und Ablesung wären teurer als die Heizkosten betragen. Damit ist viel Streit um „Nebenkosten“ vom Tisch.

 

Wegen dieses nachhaltigen Standards und der immensen CO2–Einsparung sind Passivhäuser richtungsweisend im Wohnungs- und Bürobau des 21. Jahrhunderts.

 

Die wesentlichen Merkmale des Passivhauses kurz zusammengefasst:

  • Das Passivhaus hat eine hervorragende, rundumlaufende Wärmedämmung, die sogenannte Passivhaushülle.
  • Vermeidung von Wärmebrücken und Erreichung von Luftdichtigkeit sind Pflicht. Damit ist auch ein dauerhafter Bautenschutz gewährleistet, denn Feuchtigkeit kann nicht mehr in die Bauhülle eindringen. Überprüft wird die Qualität der Bauausführung durch einen Test auf Luftdichtigkeit der Bauhülle und thermografische Aufnahmen.
  • Es sind Fenster mit dreifacher Wärmeschutzverglasung und Edelgasfüllung eingebaut. Sie bleiben auch bei kaltem Wetter an der Innenoberfläche warm und führen daher zu einer besonders hohen Behaglichkeit. Selbst an frostigen Wintertagen erzielt man bei Sonnenschein einen Wärmegewinn.
  • Das Passivhaus verfügt über eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmetauscher. Sie sorgt für frische Luft in allen Wohnräumen, entzieht der austretenden Luft Wärme und überträgt diese auf die zugeführte kältere Frischluft. Dadurch wird gesunde Innenluft garantiert, Schimmelbildung vermieden und weitere Energie eingespart.

Es lohnt sich, die Wohnraumlüftung etwas genauer zu betrachten, da zu diesem Thema unbegründete Skepsis verbreitet ist und viele Fragen gestellt werden.

Über das Passivhaus findet man Übersichtsartikel im Internet. Beginnen können Sie mit den weiterführenden Links.